Darmsanierung bzw. Kotuntersuchung
Der Darm ist ein wichtiger Teil des Verdauungssystems. Er besitzt eine wesentlich größere Oberfläche als die Haut und ist somit die größte Kontaktfläche zur Umwelt. Er ist zuständig für die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Futter, was eine gewisse Durchlässigkeit des Darmes erfordert. Außerdem müssen im Darm Krankheitserreger und Schadstoffe am Eindringen in den Körper gehindert werden. Hierfür stehen dem Körper verschiedene Abwehrzellen des Immunsystems zur Verfügung, aber auch die Darmschleimhaut und die im Darm befindlichen Mikroorganismen spielen dabei eine große Rolle.
Die Darmbakterien haben zahlreiche nützliche Aufgaben wie z.B. das Unterstützen der Verdauung, die Bildung einer Barriere gegen fremde Keime, die Anregung der Darmperistaltik oder das Bekämpfen von Entzündungen.
Warum ist eine Kotuntersuchung sinnvoll?
Der Kot spiegelt die mikrobiellen Verhältnisse im Dickdarm wider. Und da die sogenannte Darmbarriere bei vielen Erkrankungen gestört ist, können Schadstoffe oder Krankheitserreger in den Körper des Tieres eindringen und sich dort etablieren. Infolgedessen können klinische Symptome auftreten oder sich bereits bestehende Symptome verstärken oder verändern. Mit Hilfe einer Kotuntersuchung kann man sich einen Überblick über den Zustand der Darmflora und der Darmschleimhaut verschaffen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es sich hierbei um eine schmerzfreie und nicht-invasive Diagnosemöglichkeit handelt.
Da die Mikroorganismen durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise die Verdauungsleistung oder durch die Fütterung beeinflusst werden, sind für eine genauere Diagnose unter Umständen weitere Untersuchungen erforderlich. Dazu stehen verschiedene Verdauungs-, Entzündungs- und Immunparameter zur Verfügung.
Ich arbeite mit Enterosan Vet zusammen. Dort erfolgt im Rahmen der Diagnostik der Kotflora eine quantitative Erfassung der Darmbakterien. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Erfassung von anaerob wachsenden Bakterien, die den Hauptteil der Darmflora ausmachen. Die mikrobiellen Verhältnisse im Kot entsprechen denen im terminalen Dickdarm. Dementsprechend handelt es sich hierbei nicht um einen PCR-Test.
Und in welchen Fällen kann eine Kotuntersuchung sinnvoll sein?
Bei:
- Verdauungsstörungen wie z.B. Durchfall, Erbrechen, analer Juckreiz, Blähungen, Verstopfung, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Probleme bei Futterumstellungen.
- Unverträglichkeiten wie z.B. Futtermittelunverträglichkeiten.
- Allergien wie z.B. Futtermittelallergien.
- Haut- und Fellproblemen wie z.B. Hot Spots, Ekzeme, Juckreiz, chronische Ohrentzündungen oder Fellverlust.
- Abwehrschwäche wie z.B. chronische Blasenentzündungen, Atemwegsprobleme, chronische Müdigkeit, Schnupfen, Asthma, wiederkehrende Infekte oder Pilzerkrankungen.
- Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Rheuma.
- Verdacht auf Parasitenbefall wie z.B. Spulwürmer, Bandwürmer, Giardien oder Kokzidien.
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